"K-bacho" ist einer der aktuellen Namensvorschläge für den Ort, der gerade auf der Kappelbachgasse 1 in Chemnitz entsteht.
Im Juni 2020 haben wir trotz Corona und mit hinreichender Einigkeit als Gemeinde 500 qm Industriefläche angemietet. Wir haben dabei von Anfang an auf prosperierende Verhältnisse in allen Bereichen gesetzt (Glauben, Gottvertrauen, Segen, Einheit und Einigkeit, Personal und Verantwortungsträger, Gemeindemitglieder, Handwerker, Finanzen, Spender).
Wir wollten unsere Entscheidung bewusst nicht von finanziell und personell sicheren Verhältnissen abhängig machen. Als Gemeindeleitung fühlten wir, dass wir als Gemeinde den Schritt aus dem Boot aufs Wasser machen müssen und dass es dabei nicht realistisch ist, dass alle in und um unserer Gemeinde davon überzeugt sein werden, dass das “auf dem Wasser gehen” gelingen wird.
Mit den neuen Räumen haben wir einen weiten Horizont, viele Quadratmeter zur Gestaltung von Kultur- und Gemeinderäumen, wie sie uns für und in Chemnitz wertvoll, erbaulich, ermutigend und einladend erscheinen.
Für einige war das die Erlösung, heraus aus der Enge der bisher angemieteten Geschäftsräume als Gemeindeort, hinein in die Gefilde tausender Möglichkeiten für Gemeindebau und Stadtkultur. Wir zogen und ziehen inspirierte Enthusiasten an, die mit großen Gestaltungswillen auf- und ausbauen. Einige tüfteln und werkeln an der Gestaltung eines Cafés, jemand anderes widmet sich seiner Leidenschaft und kreiert einen Bandproberaum. Es erblühen Wildblumen und eine heimelige grüne Oase mit Palettenbänken und Feuerstelle ist entstanden.
Unser Mufu-Raum (Multifunktionsraum) soll für Gottesdienste genauso taugen, wie für Konzerte. Die Bühne und eine improvisierte Bar ist schon zu sehen.
Eine “geschäftstaugliche” Küche für einen regulären Cafébetrieb soll noch realisiert werden.
Ein Indoorspielplatz unter der gestalterischen Regie der preisgekrönten Kinderbuchillustratorin Linda Schwalbe soll einmal Familien anziehen.
Mit der Entwicklung all dieser Ideen sind unterschiedliche Bereiche entstanden, die zur Koordination mit Bereichsleitern besetzt worden. Wir mussten unsere Budgets priorisieren, hier und da bremsen, woanders ermutigen.
Als Gemeindeleitung waren plötzlich vielfältige Entscheidungen zu treffen und wir haben zum Glück rechtzeitig gemerkt, dass wir uns damit nicht überfordern dürfen. Wir waren glücklich, als uns eine beantragte Förderungen von Andere Zeiten e.V. die Finanzierung eines Minijobs für 12 Monate ermöglichte. Das heißt ein Teil der ehrenamtlichen Tätigkeiten kann in bezahlte Arbeit transformiert werden. Eine Vielzahl von Förderanträgen wurden und werden gestellt. Manche mühselige Arbeit war dabei auch umsonst; aber immer wieder wurden Ideen greifbar: z.B. unser Küfa-Projekt (“Küche für alle”) mit Töpfen und Kellen, wie für Riesen.
Wir als Gemeinde haben uns in den Herausforderungen neu kennen gelernt: handwerkliche Spezialisten, Designer, IT-Nerds, Schweißer, Beter, Planer, Förderantragsteller, Organisatoren, Kommunikatoren, Ermutiger, Bedenkenträger uvm.
Neben vielem Gelingen ist es nicht immer nur schön! Manche fühlen sich hin und wieder allein gelassen, ungehört, schlecht abgeholt, wenig wertgeschätzt. Andere fühlen sich überfordert, falsch verstanden. Wir haben aber auch neue Unterstützer gewonnen und lange nicht gesehene Freunde unserer Gemeinde neu mobilisiert.
Manche sind noch skeptisch und zurückhaltend, ob all der anspruchsvollen Projekte und Entwicklungen. Nicht jeder findet einen guten Platz in all den Veränderungen.
Und wir müssen akut lernen in all unserer “neuen Geschäftigkeit” und Betriebsamkeit, das Wesentliche nicht aus dem Blick zu verlieren: unseren heiligen Gott.
Ja, wir haben Wachstumsschmerzen und manche Sorge macht sich in schlaflosen Momenten der Nacht breit; ja, wir haben Anfechtungen und wir sind auch durch die Unberechenbarkeit neuer Coronaschutzverordnungen “höheren Mächten” ausgesetzt.
Gerade heute (19.10.) wurde unsere Stadt zum “Corona-Risikogebiet” erklärt; damit verbunden neue Einschränkungen.
Aber wir haben auch schon Wunder erlebt und Ermutigungen bekommen. Erst kürzlich hat uns Andreas aus dem Umland besucht, der mit anderen zusammen von Gott den Auftrag bekam eine Schule aufzubauen. Neben vielfältigen Herausforderungen konnte er von einer Vielzahl wundersamer Entwicklungen und Fügungen berichten. In seiner Predigt sagte er sinngemäß: “Gott denkt und handelt in ganz anderen Kategorien als wir; er ist es, der aufbaut und vollendet. Das haben wir erlebt und erfahren!”
Wir, die Jesus Freaks Chemnitz, haben mit unserem “Projekt” genügend “Spielfläche” für unseren Gott und wir sind dermaßen auf ihn angewiesen … aber hallo.
M.F.