Es war einmal eine Gruppe von Menschen, die ausprobieren wollte, wie es denn wäre, wenn jeder das machen dürfte, was er/sie am besten könnte und worauf er/sie am meisten Lust hätte. Und wenn er/sie das nicht für sich allein machen würde, sondern inmitten der anderen, die auch das machen würden, was sie am besten könnten und am meisten wöllten. Die Menschen würden dabei so mutig sein, Dinge zu tun, die sie sich bisher noch nicht getraut oder gestattet hatten und die anderen Menschen würden sie dazu ermutigen. Sie würden übereinander staunen und hätten große Freude aneinander. Vernünftig sein wäre nur eine mögliche Variante, die genausogut durch andere Maßstäbe ersetzt werden könnte.

Die Entfaltung jedes Einzelnen wäre nie okkupierend, sie würde nicht streitig machen, einfordern, dominieren, triumphieren. Auch Traurigkeit, Schwäche und Angst müsste nicht versteckt werden, weil jeder und jede andere wüßte, wieviele gute Gründe es dafür geben kann. Ein jeder würde versuchen zu verstehen, wie es denn wäre, wenn er/sie der/die andere wäre. Und selbst wenn das nicht gelänge, bliebe der Respekt und die Achtung vor jeder/jedem Einzelnen. Die Menschen würden Zeit miteinander teilen, gemeinsam Essen und Trinken. Manche würden Singen und Tanzen und andere wären einfach nur dabei oder würden einen Spaziergang machen.

Sie würden übereinander staunen, wie man die Welt auch sehen kann und könnten das "recht haben müssen" weit hinter sich lassen. Sie würden eigene Schwächen anerkennen und Hilfe von anderen dankbar annehmen können. Sie würden eigene Fehler erkennen und ohne Scham zugeben und nicht nach anderen Schuldigen suchen, wenn es Ihnen mal nicht so gut gänge.

Sie würden Lob und Anerkennung aussprechen, obwohl das gar nicht nötig ist. Sie würden sich gegenseitig lassen können und wären mit Nichtwissen gesegnet, was gut für die anderen wäre; und zugleich hätten sie ein offenes Ohr, für Dinge, die sie noch nicht verstehen. Ihnen wäre die Freiheit der anderen genauso wichtig, wie das eigene Leben. Sie würden sich immer zuerst an die eigene Nase fassen.

Ihre Haltung wäre demütig und zuversichtlich. Sie würden sich auf andere Menschen einlassen können, ohne die eigenen Ideale zu verraten. Sie hätten eine entwaffnende Ehrlichkeit, die es leicht macht miteinander zu reden. Ihre Gastlichkeit wäre gleichermaßen charmant und respektvoll.

Und weil solcherlei Geschehen kein gewöhnliches ist, würden andere Menschen kommen und mitstaunen. Sie würden auch erste kleine Schritte wagen, in dieser ungewohnten Gangart. Sie würden sich aufrichten, tief einatmen und Zutrauen gewinnen an diesem wundersamen Ort namens KaBaGa.

M.F.

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